Ratgeber

Teil 2 - Glossar: Elektromobilität von A bis Z

25.5.2023

Elektromobilität

Teil 2 unserer Mini-Serie erklärt Ihnen alle gängigen Begriffe zum Thema Elektromobilität, beginnend mit den Buchstaben K - P des Alphabets.

VERSTÄNDLICH ERKLÄRT: BEGRIFFE VON J - P

K

Kilowatt (kW):
Als "Kilowatt" bzw. kW bezeichnet man die Leistung von Motoren von Elektroautos oder auch die Ladeleistung von Ladestationen.

Kilowattstunde (kWh):
Die Einheit Kilowattstunde (kWh) ist die Messeinheit für die elektrische Arbeit. Auch der Energieinhalt der Antriebsbatterie eines E-Autos in Kilowattstunden angegeben. Folglich wird der Stromverbrauch im Auto in kWh pro 100 Kilometer gemessen. In der Elektromobilität ist die Kilowattstunde die relevante Maßeinheit beim Aufladen des Akkus, vergleichbar mit dem Liter für den Kraftstoff bei den Verbrennungsmotoren.


L

Ladeinfrastruktur:
Bei der Ladeinfrastruktur, die für Elektroautos zur Verfügung steht, wird zwischen öffentlichen und privaten Lademöglichkeiten unterschieden. Private Ladepunkte sind nur für einen geschlossenen Nutzerkreis zugänglich, beispielsweise zu Hause oder in einer Firma. Öffentliche Ladestationen, wie beispielsweise E-Tankstellen, stehen grundsätzlich der Öffentlichkeit zur Verfügung und müssen die Vorgaben der Ladesäulenverordnung erfüllen. Die Bundesregierung plant und fördert den flächendeckenden Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur, an der man E-Autos unterwegs aufladen kann und hat dazu die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur ins Leben gerufen.

Ladekurve:
Der Verlauf der Ladeleistung über den Ladezustand wird als Ladekurve bezeichnet. Besonders beim Schnellladen auf der Langstrecke ist die Ladekurve interessant, denn mit zunehmendem Ladestand reduziert das Batteriemanagementsystem die Ladeleistung. Je höher und konstanter die DC-Ladekurve ist, umso langstreckentauglicher ist ein Elektroauto.

Ladeleistung:
Als Ladeleistung wird die elektrische Leistung in Kilowatt (kW) bezeichnet, mit der der Akku eines Elektroautos aufgeladen wird. Sie wird mit der Ladezeit multipliziert und daraus ergibt sich die in der Batterie gespeicherte Kapazität in Kilowattstunden (kWh). Beim Laden an Wechselstrom (AC) bleibt die Ladeleistung im Regelfall gleich und wird erst kurz vor Ende des Ladevorgangs reduziert. Beim Laden an Gleichstrom (DC) ändert sich die Ladeleistung abhängig vom jeweiligen Lade- und Temperaturzustand der Batterie und weiteren Faktoren.

Ladepunkt/Ladesäule:
Als Ladepunkt bezeichnet man einen Stromanschluss, mit dem das Elektroauto verbunden werden kann. Eine Ladesäule hat in der Regel mehrere Ladepunkte. In Statistiken zum Ausbau der Ladeinfrastruktur wird unterschiedlich gezählt: Mal wird die Anzahl der Ladepunkte angegeben, mal die Anzahl der Ladesäulen oder Ladestationen. Das sollte man als Autofahrer beachten

Ladestecker:
Es gibt zwei Arten, ein Elektroauto zu laden – über Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC). In Europa ist der Typ-2-Stecker fürs AC-Laden und der CCS-Stecker fürs DC-Laden gebräuchlich. Öffentliche Wechselstrom-Ladesäulen sind immer mit einer Typ-2-Ladebuchse ausgestattet. Für ältere E-Autos mit Typ-1-Anschluss am Fahrzeug sind entsprechende Adapterkabel erhältlich. Einige Modelle haben zum Schnellladen noch den japanischen Standard Chademo. Ein Adapter, um Fahrzeuge mit Chademo-Anschluss an CCS-Stationen zu laden, ist nicht erhältlich.

Ladetarife:
Ein Großteil der Ladesäulen in der Öffentlichkeit ermöglicht die Freischaltung mittels Ladekarte oder Smartphone-App. Darüber hinaus muss die Bezahlung auch ohne Ladevertrag – auch unter der Bezeichnung "Ad-hoc-Laden" bekannt – möglich sein. Ladetarife werden mit oder auch ohne Grundgebühr und mit sehr unterschiedlichen Strompreisen und Abrechnungsarten angeboten. Entdecken Sie z.B. den Mobilize Charge Pass von Renault. Mit dem Mobilize Charge Pass haben Sie Zugang zum größten Netz in Europa. Laden Sie Ihr Fahrzeug sorgenfrei in 25 europäischen Ländern auf.


Ladeverluste:
Beim Ladevorgang eines Elektroautos entstehen zwangsläufig Stromverluste. Es kommt also mehr Strom aus der Steckdose als in der Batterie letztendlich ankommt. Die Spanne dieser Ladeverluste bewegt sich zwischen zehn und 20 Prozent und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Lithium-Ionen-Batterie:
Lithium-Ionen-Batterien zeichnen sich durch eine hohe Zyklenfestigkeit (Ladung/Entladung) aus . Außerdem haben sie im Verhältnis zu anderen chemischen Energiespeichern eine hohe Energiedichte sowie eine geringe Selbstentladung.


M

Memory‐Effekt:
Als "Memory-Effekt" bezeichnet man den Kapazitätsverlust einer Batterie, der bei häufiger Teilentladung eintritt. Dieses Problem gab es besonders bei alten Nickel-Kadmium-Batterien. Elektrisch zeigt sich der Memory-Effekt in einem frühen Spannungsabfall, obwohl die komplette verfügbare Kapazität noch nicht entnommen wurde. Lithium-Ionen-Batterien sind davon nicht betroffen.

Mild-Hybridfahrzeuge:
Mild-Hybrid-Systeme arbeiten immer häufiger mit 48 Volt und unterstützen "nur" den Verbrennungsmotor, halten die Geschwindigkeit und gewinnen beim Bremsen Energie zurück. Dadurch wird der Kraftstoffverbrauch gesenkt.



N

Notladekabel:
Als Notladekabel wird das Ladekabel für die Haushaltssteckdose bezeichnet, das meist einem Elektrofahrzeug beiliegt.
 


O

One-Pedal-Driving:

Beim One-Pedal-Driving erfolgt eine aktive Bremsung auch oder ausschließlich über das Fahrpedal. Genau wie beim klassischen Fahrpedal führt ein durchgedrücktes Pedal zur Beschleunigung (positives Drehmoment); nimmt man das Fahrpedal jedoch zurück, wird nach einer kurzen Übergangsphase des Leerlaufs die Nutzbremsung (negatives Drehmoment) eingeleitet. Diese wirkt umso stärker, je weniger Druck auf das Pedal ausgeübt wird. Die so erzeugte Bremswirkung ist jedoch begrenzt, um versehentliche Vollbremsungen zum Beispiel beim Abrutschen des Fußes zu vermeiden. Für Vollbremsungen (insbesondere eine Gefahrbremsung) steht weiterhin ein klassisches Bremspedal links neben dem Fahrpedal bereit, um die Friktionsbremse bei Bedarf mit voller Wirkung aktivieren zu können. Die Bremskraft des Elektromotors lässt mit sinkender Umdrehungszahl stark nach und reicht daher nicht, um das Fahrzeug zum vollständigen Stillstand abzubremsen; das Auto rollt dann mit niedriger Geschwindigkeit aus. Zum Anhalten ist es daher fast immer notwendig, bei Unterschreitung einer bestimmten Geschwindigkeit die Friktionsbremse zu aktivieren (dies geschieht in der Regel stufenlos, so genannte „Momentenverblendung“) oder im Elektromotor aktiv einen Gegenschub auszulösen. Fahrzeuge mit konsequentem One-Pedal-Driving tun dies automatisch, so dass auch zum Anhalten in der Regel kein Bremspedal betätigt werden muss. 2

 

Ö

Ökostrom:
Ökostrom ist ein Begriff für elektrische Energie, die aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, etwa aus Wasserkraft, Solar- und Windenergie.


p

Plug-in-Hybrid:

Wie bei einem Voll-Hybriden arbeiten hier Elektro- und Verbrennungsmotor zusammen. So gewinnt auch der Plug-in-Hybrid während der Fahrt Bremsenergie via Rekuperation zurück, um sie anschließend wieder zu nutzen. Die Batterie eines Plug-in-Hybrids kann aber, anders als beim Voll-Hybrid, während der Standzeiten wie ein reines Elektrofahrzeug über einen Stecker zusätzlich aufgeladen werden (engl. to plug in = einstecken) und mehr Energie speichern. Dadurch haben Plug-ins auch eine deutlich größere reinelektrische Reichweite als etwa Voll-Hybride.

 

Haben Sie den ersten Teil unserer Serie verpasst? Kein Problem, hier geht es zurück zum ersten Teil unseres Glossars:
 

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Quelle: https://www.adac.de
2 Quelle: https://de.wikipedia.org

 

 

(Stand 03/2023, Irrtümer vorbehalten)