Ratgeber

Winterreifen: Alles wissenswerte rund um den Reifenwechsel

22.10.2025

Winterreifen

Auch wenn es gefühlt immer wärmere Winter gibt: Winterreifen sind unbedingt zu empfehlen, wenn die dunkle Jahreszeit anbricht. Leider folgen nicht alle Autofahrer/-innen diesem Rat. „Bei uns in der Region schneit es praktisch nie, da lohnt sich die Investition nicht“, ist eines der beliebtesten Argumente gegen den Wechsel. Wir erklären, was „situative Winterreifenpflicht“ in Österreich bedeutet und wieso Winterreifen auch ohne Schnee und Eis bei niedrigen Temperaturen Vorteile bieten. 

 

Das Wichtigste vorweg: Wer bei winterlichen Witterungsbedingungen von der Polizei ohne angemessene Bereifung angetroffen wird, riskiert eine Strafe von bis zu 5.000 Euro und im Falle eines Unfalles, sogar 10.000 Euro.1

Noch wichtiger: Kommt es zu einem Unfall, kann die Kaskoversicherung Leistungen kürzen, wenn Sommerreifen montiert waren. Auch die Haftpflichtversicherung kann eine Mithaftung verlangen – selbst dann, wenn man nicht direkt schuld am Unfall ist.

 

Ebenfalls wichtig zu wissen: Die „Winterreifenpflicht“ ist nicht auf bestimmte Monate beschränkt, sondern gilt grundsätzlich bei winterlichen Straßenverhältnissen – also zum Beispiel bei Reifglätte, Schnee oder Eis. Ist die Fahrbahn trocken, sind nicht zwingend spezielle Reifen vorgeschrieben.

SITUATIVE WINTERREIFENPFLICHT IN ÖSTERREICH

Die Winterreifenpflicht gilt in Österreich vom 1. November bis 15. April, und zwar situativ:

 

  • Bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen (Schnee, Schneematsch, Eis oder Reifglätte) sind Winterreifen vorgeschrieben.
  • Bei trockener Fahrbahn dürfen auch Sommerreifen gefahren werden allerdings nur, wenn keine winterlichen Bedingungen eintreten.


Wer auf Sommerreifen erwischt wird, obwohl die Straße winterlich ist, verstößt gegen die Vorschriften.

WIE SIND WINTERREIFEN GEKENNZEICHNET?

Als Winterreifen gelten in Österreich laut Gesetz Reifen, die mit den Bezeichnungen „M+S“, „M.S.“ oder „M&S“ (steht für Matsch & Schnee) versehen sind. Die Reifen müssen eine Mindestprofiltiefe von 4 mm, bei Diagonalreifen 5 mm, haben.

 

Seit 2018 werden zudem auch Reifen mit dem sogenannten Schneeflockensymbol als Winterreifen anerkannt. Anders als in Deutschland ist dieses Symbol in Österreich nicht verpflichtend.

 

Reifen mit dem Schneeflockensymbol müssen bestimmte Mindestanforderungen an die Griffigkeit auf Schnee erfüllen. Das Schneeflockensymbol findet sich daher nicht nur auf klassischen Winterreifen – auch viele Ganzjahresreifen erfüllen die Voraussetzungen für diese Kennzeichnung.

WELCHE VORTEILE BIETEN WINTERREIFEN?

Unabhängig von der gesetzlichen Regelung sollte jeder Autofahrer wissen, dass Winterreifen kein Schnee und Eis benötigen, um ihre Vorteile auszuspielen. Denn schon bei Temperaturen unter sieben Grad Celsius funktioniert dieser Reifen besser als ein vergleichbarer Sommerreifen. Dies liegt an der flexibleren Gummimischung mit einem deutlich größeren Temperaturfenster. Auch bei enormer Kälte verhärtet die Lauffläche nicht und garantiert somit besseren Grip. Die Faustregel für den Zeitraum, in dem Winterreifen zum Einsatz kommen sollten, lautet daher: „von O bis O“ – von Oktober bis Ostern.

 

Während sich das höhere Gripniveau bei kühleren Temperaturen bereits auf trockener und herbstlich feuchter Straße bemerkbar macht, gibt es spätestens beim ersten Schneefall absolut keine Zweifel mehr: An Winterreifen führt kein Weg vorbei.

 

Durch ihr stärker ausgeprägtes und deutlich tieferes Laufflächenprofil schneiden sie durch die verschneite Straßenoberfläche und krallen sich in der weißen Pracht fest. Ihre Lamellenprofile – unzählige kleine Einschnitte in den Profilblöcken – unterstützen diesen Verzahnungseffekt zusätzlich und sorgen sogar auf vereisten Abschnitten für verbesserten Halt.

 

Um ihre Vorteile in puncto Traktion, Seitenführungskräfte sowie Einlenk- und Bremsverhalten optimal ausspielen zu können, sollten Winterreifen eine Profiltiefe von mindestens 4 mm bei Radialreifen, 5 mm bei Diagonalreifen und nicht älter als sechs Jahre sein.

UMRÜSTEN LOHNT SICH

Wer mit dem Umrüsten zögert, dem sei folgender Hinweis ans Herz gelegt: Bereits ein kleiner Blechschaden wegen ungeeigneter Bereifung bei winterlichen Bedingungen kommt in der Regel deutlich teurer zu stehen als ein Satz Winterreifen. Darüber hinaus kann die eigene Kaskoversicherung bei einem Unfall die Leistungen wegen grober Fahrlässigkeit deutlich kürzen, wenn der Fahrzeugführer trotz winterlicher Straßenverhältnisse auf Sommerreifen unterwegs war.1 Das gilt übrigens auch für die Haftpflichtversicherung: Sie kann eine Mithaftung des Fahrzeughalters verlangen – selbst dann, wenn dieser nicht schuld am Unfall ist.1

 

In jedem Fall lohnt es sich also, pünktlich zur kalten Jahreszeit auf Winterreifen zu wechseln. Renault bietet hierzu zahlreiche preisgünstige Qualitätsprodukte in allen gängigen Dimensionen an. Sie überzeugen mit hoher Sicherheit bei jeglichen Straßenbedingungen und zeichnen sich durch komfortable Qualität und Langlebigkeit aus. Schauen Sie dafür jetzt in unserem Zubehör-Shop vorbei! Oder statten Sie Ihrem Renault Händler einen Besuch ab, er zeigt Ihnen gerne eine vielfältige Auswahl an Winterkompletträdern für Ihr Fahrzeug.

 

1Quelle: www.oeamtc.at