Ratgeber

Teil 1 - Glossar: Elektromobilität von A bis Z

11.5.2023

Elektromobilität

Wenn Sie sich näher mit dem Gedanken befassen, ein Elektroauto oder ein Hybridfahrzeug zu kaufen, werden Sie mit einer Vielzahl von Fachbegriffen konfrontiert, deren Bedeutung Sie möglicherweise nicht kennen. Dieser Artikel erklärt die neuen Begrifflichkeiten, die essenziell für Elektromobilität sind. Was z. B. „Bidirektionales Laden“, „Rekuperation“, „High-Power-Charger“ oder die Abkürzung „BEV“ bedeuten, erfahren Sie in unserer Mini-Serie. Wir starten mit den Begriffen von A - I.

Verständlich erklärt: Begriffe von A - I

A

Akku:
Ein Akkumulator (Kurzform: Akku) ist ein Speicherelement für elektrische Energie auf chemischer Basis, das wiederaufladbar ist (Sekundärzelle) und im Elektroauto verbaut ist. Durch die Aneinanderreihung von mehreren Akkuzellen entsteht eine Batterie. Umgangssprachlich werden die Begriffe "Akku" und "Batterie" auch gleichbedeutend für einen "Energiespeicher" verwendet. Die aktuelle Technologie in der Elektromobilität ist hierbei die Lithium-Ionen-Batterie, deren Preis sich nach der Dimension – also der Leistung in kWh – bemisst. 


B

Batterie:
Die Batterie als Energiespeicher ist das Herzstück und zugleich das teuerste Bauteil eines Elektrofahrzeugs. Doch die reine Größe allein garantiert keine große Reichweite. Das Fahrzeug muss auch sparsam mit der gespeicherten Energie umgehen. Batterien altern – auch dann, wenn sie nicht genutzt werden.

Batterie: Starterbatterie
Diese ist notwendig, um das Hochvoltsystem des Fahrzeugs vor Fahrtantritt zu aktivieren und Verbraucher wie Steuergeräte, Beleuchtung oder Infotainment mit Energie zu versorgen. Ist die Starterbatterie leer oder defekt, kann – wie bei einem Verbrenner – das Fahrzeug nicht gestartet werden.

Bidirektionales Laden
Beim bidirektionalen Laden kann das Elektrofahrzeug nicht nur Energie vom Netz aufnehmen, sondern auch wieder zurück an das Netz abgeben. Als Teil eines intelligenten Netzes ("Smart Grid") könnte die Batterie dann Überkapazitäten etwa aus Solaranlagen speichern und bei Bedarf wieder ans Haus oder Stromnetz abgeben. 


C

Cw-Wert:
Die Reichweite ist bei E-Autos ein wichtigerer Faktor als beim Verbrenner. Für eine bessere Effizienz wird daher auch an Details getüftelt, wie etwa am Cw-Wert oder "Luftwiderstandsbeiwert". Denn gerade auf der Autobahn verbraucht ein aerodynamischeres Auto, also eines mit einem niedrigen Cw-Wert, erheblich weniger Strom. 

Chademo-System:
Bei Chademo (kurz für „Charge de Move“) handelt es sich in der Elektromobilität um ein japanisches Schnellladestecker-System, welches für Nissan, Mitsubishi, Toyota und Subaru entwickelt wurde. Die europäische Konkurrenz hierzu ist CCS.

 

CCS-Laden:
CCS ist die Abkürzung für Combined Charging System und beschreibt im Bereich der E-Mobilität ein (kombiniertes) Schnellladesystem nach europäischem Standard. Die Ladeleistung der Ladesäulen reicht inzwischen bis zu 350 kW. 


 

E

Elektroauto:

Als Elektroauto (auch E-Auto, elektrisches Auto, elektrisch betriebenes Auto) wird in der E-Mobilität im weitesten Sinne ein Automobil bezeichnet, das mindestens einen Elektromotor zum Antrieb nutzt. Folgende Abkürzungen aus dem Englischen tauchen zudem immer wieder auf:

  • EV: steht für „electric vehicle
  • BEV: steht für „battery electric vehicle
  • HEV: steht für „hybrid electric vehicle
  • PHEV: steht für „plug-in hybrid electric vehicle
  • FCV: steht für „fuel cell vehicle“ (Brennstoffzellenfahrzeug)
  • FCEV: steht für „fuel cell electric vehicle2

 

E-Nummerntafel
Für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge und Wasserstofffahrzeuge gibt es eine spezielle Nummerntafel (weißer Hintergrund, grüne Schrift). Die E-Kennzeichentafel ist optional, es bleibt also jeder E-Auto-Besitzerin/jedem E-Auto-Besitzer selbst überlassen, ob eine E-Kennzeichentafel oder eine „normale“ Kennzeichentafel gewählt wird. Wer in den Genuss von allfälligen lokalen Begünstigungen kommen möchte, braucht aber eine E-Kennzeichentafel. 3

 

Energiedichte
Die Energiedichte gibt die gespeicherte Energiemenge pro Volumen (Megajoule pro Liter) oder Masse (Megajoule pro Kilogramm) an. Der Wert beschreibt, wie viel Energie zum Beispiel in einem Kilogramm enthalten ist oder gespeichert werden kann. Akkumulatoren haben im Vergleich zu flüssigen Kraftstoffen wie Diesel oder Benzin eine deutlich geringere Energiedichte.


F

Feststoffbatterie:
Fragt man nach einer zukünftigen Batterietechnologie, wird meist die Feststoffbatterie genannt. Diese gilt als extrem temperaturbeständig und sicher, fehlt ihr doch das flüssige Elektrolyt. Vorteil: Es ist keine Kühlung nötig. Weiterhin soll die Feststoffbatterie eine etwa doppelt so große Energiedichte besitzen wie die heute üblichen Lithium-Batterien. Die Folge: deutlich höhere Reichweiten.

Frequenzumrichter:
In den Batterien herrscht Gleichspannung. Der Antrieb eines Elektrofahrzeugs arbeitet allerdings oft mit einer Wechselstrommaschine. Um die Energie zwischen beiden Stromarten "umzurichten", ist ein Frequenzumrichter (häufig als Wechselrichter bezeichnet) notwendig, der Spannung und Frequenzen nach benötigter Betriebsart umrichtet.


G

Gleichstrom (DC):
DC steht für Direct Current, übersetzt Gleichstrom. Hier fließt elektrischer Strom in gleichbleibender Richtung, im Gegensatz zum Wechselstrom, dessen Richtung sich periodisch ändert.


H

High Power Charger (HPC):
High Power Charger (HPC) oder Ultraschnellladestationen bieten Ladeleistungen von 150 bis 350 kW. Mithilfe von High Power Charging wird das Laden von E-Autos an Elektrotankstellen mehr als alltagstauglich. Lange Ladezeiten gehören damit der Vergangenheit an, denn Elektroauto-Akkus können damit in nur 3–5 Minuten für 100 Kilometer Reichweite aufgeladen werden.

Hybridfahrzeug:
Im Unterschied zu Elektroautos verfügen Hybridfahrzeuge über mindestens zwei verschiedene Antriebstechniken und separate Energiespeicher (z. B. Verbrennungs- und Elektromotor). Sie wirken einzeln oder kombiniert für den Antrieb des Fahrzeugs. Diese Kombination ermöglicht es, im optimalen Wirkungsgrad des Antriebs zu arbeiten, und verbessert dadurch Effizienz, Reichweite und Schadstoffausstoß. Dabei besitzen Hybridfahrzeuge auch einen elektrischen Speicher. Je größer, umso weiter können sie rein elektrisch fahren.

Induktives Laden:

Induktives Laden bedeutet kontaktloses Laden. Dabei wird Energie mittels hochfrequenter Wechselströme drahtlos übertragen. Damit könnten E-Autos durch Ladeelemente in der Fahrbahn, auf Parkplätzen oder Garagen geladen werden. Bei Mobiltelefonen oder elektrischen Zahnbürsten wird die Technik bereits eingesetzt, beim Kraftfahrzeug, also konkret dem E-Auto, ist sie noch nicht standardisiert und serienreif.

 

>> In den nächsten Teilen geht es weiter mit den Wörtern K - P und Q-Z. Bleiben Sie gespannt!



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Quelle: https://www.adac.de

2  Quelle: https://www.kennzeichenbox.de

Quelle: https://www.oesterreich.gv.at

 

(Stand 05/2023, Irrtümer vorbehalten)